Sind Erdkabel nicht viel besser als überirdische Trassen?
Können in unserem Bereich Erdkabel verlegt werden?
Wie verändert sich die gesundheitsrelevante Belastung bei Erdkabeln?
Ob Erdkabel besser sind als Freileitungen kommt auf den Blickwinkel an. Es gibt zwei Varianten von Erdkabeln. Die „normalen Erdkabel“ und „Erdkabel in einem Tunnel“. An den Anfangs-/Endpunkten muss eine Übergangsanlage (35x70m) errichtet werden. Diese müsste vermutlich in unserem Bereich ins Tiefgestate. Bei den „normalen Erdkabeln“ äquivalent zu einer Freileitung mit zwei Wechselstromsystemen ist ein ~40m breiter Arbeitsraum um die Leitungen herum vorzuhalten (20m rechts und links der Trassenachse; bei Tunnelbauweise entfällt diese Zone). Dabei müssen die mittleren 15m (über den Leitungen) dauerhaft baumfrei und frei von Bebauung bleiben (bei Tunnelbauweise 10m). In unserem Bereich sind Entlastungskanal und Tiefgarage vermutlich hinderlich.
Das magnetische Feld ist zudem über den Erdkabeln deutlich höher als direkt unter einer Freileitung gleicher Stärke (Angaben Bürgerdialog Stromnetz): Bereich Trassenachse und je 10m seitlich davon → Freileitung ~45-55 Mikrotesla, Erdkabel ~75-85Mikrotesla. Besser sind die Erdkabel aber jenseits dieses Bereichs, da die Stärke des magnetischen Feldes sehr schnell stark abnimmt. 15M neben der Trassenachse sieht es so aus: Freileitung ~ 40 Mikrotesla, Erdkabel ~ 4 Mikrotesla.
Da Erdkabel als Drehstromleitung als „nicht wirtschaftlich umsetzbar“ von der TransnetBW eingestuft wurden, müsste zudem in unserem Fall auf eine Gleichstromleitung gewechselt werden. Dafür wäre zusätzlich eine Stromrichterstation nötig. Zur Zeit wird in/um Egg-Leo eine solche Variante nicht geprüft. Dazu fehlt auch die Grundlage durch die BRD, die Streckenabschnitte in dieser Bauform gesondert ausweisen müsste.