Wie verändert sich die „Strahlung“?
Wie verändern sich die Magnetfelder?
Wie kann man sich vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen?
Wie lange darf man sich im Bereich unter den Masten aufhalten (z.B. im Bürgerpark)?
Wie hoch sind die gesundheitsrelevanten Grenzwerte und wer setzt sie fest?
Wie hoch ist die aktuelle & zukünftige Belastung in Eggenstein-Leopoldshafen?
Gibt es Studien zu Veränderungen durch die Aufrüstung von Strommasten?
Zunächst einmal gibt es zwei Arten von Feldern. Elektrische Felder (Volt pro Meter V/m) und magnetische Felder. Letzteres wird größer je mehr Strom fließt und wird in magnetischer Flussdichte (Tesla bzw.Mikrotesla) angegeben.
Das elektrische Feld aus Strommasten lässt sich durch Bäume/Hauswände abschirmen und dringt kaum in den menschlichen Körper ein (Elektrische Felder spürt man unmittelbar – Stromschlag). Aus in unserer Umgebung üblichen elektrischen Feldern droht wohl keine Gesundheitsgefahr.
Magnetische Felder durchdringen Hauswände und auch den menschlichen Körper. Es lässt sich nur sehr schwer abschirmen. Grade zu den magnetischen Feldern gibt es sehr unterschiedliche Studien zu den Risiken und Gefahren für den Menschen. Insgesamt gibt es sehr viele Studien zu dem Thema die nicht alle bewertet werden können.
Nachgewiesene Wirkung: Verursacht zusätzliche Ströme im Körper, die Nerven- und Muskelzellen anregen können.
Wissenschaftlich diskutierte Wirkung: Erhöhte Risiken an Alzheimer, Demenz oder Krebs zu erkranken. Evtl. Schlafstörungen, Gereiztheit und Schwindel.
Die Grenzwerte dieser Felder werden durch die 26. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (BImSchV) basierend auf Empfehlungen (WHO, ICNIRP, EU) geregelt. Die Maximallast bei Wechselstrom-Hoch-/Höchstspannungsmasten beträgt 100 Mikrotesla (bei Gleichstrom 500 Mikrotesla). Dieser Grenzwert darf an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts von Menschen nicht überschritten werden. In unserem Fall fragen wir zur Zeit an, ob der Bürgerpark für den dauerhaften Aufenthallt eines Menschen freigegeben ist. Zum Vergleich liegt die Empfehlung in den Niederlanden für Orte mit längerem Aufenthalt von Kindern bei einer durchschnittlichen jährlichen magnetischen Flussdichte von 0,4 Mikrotesla! Eine 380kV-Leitung (wie bei uns geplant und schon vorhanden) weist sogar bei einem Abstand von 100m einen Wert von ca. 1 Mikrotesla auf! Ab welchem Abstand zur Wohnbebauung gesundheitliche Risiken von einer Stromleitung komplett ausgeschlossen sind kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Im Bereich direkt unter einer 380kV-Freileitung bis ca. 15m neben der Leitungsachse liegt der Wert der magnetischen Felder bei ca.45-55 Mikrotesla. Bei ca. 40m neben der Achse sind es ca. 10 Mikrotesla (Quelle Grafik Bürgerdialog Stromnetz). Die zukünftige Belastung wird während dem Verfahren berechnet.